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Waldumgang mit dem Förster

7. September 2010
Biodiversität als Thema des diesjährigen Waldumgangs.

Der Einladung zum traditionellen Waldumgang waren rund 170 Personen gefolgt. Förster Philipp Vock informierte an vier Posten über die Wichtigkeit der Biodiversität, welche für das Überleben und die Entwicklung der Menschen von existentieller Bedeutung ist.

In der Einführung wurde den Teilnehmenden der Begriff der Biodiversität näher gebracht. Er ist der Fachausdruck für die biologische Vielfalt und umfasst drei Bereiche: genetische Vielfalt, Artenvielfalt und Lebensraumvielfalt. Die Artenvielfalt ist dabei der bekannteste und am besten sichtbare Teil der Biodiversität. So wird geschätzt, dass in der Schweiz 70'000 Arten leben, während weltweit 1,75 Mio. Arten beschrieben worden sind. Die genetische Vielfalt umschreibt, dass innerhalb der Arten durch kleine Merkmalsunterschiede wiederum verschiedene Artgenossen anzutreffen sind. So kennt man in der Schweiz beispielsweise 638 registrierte Birnensorten. Auf 90 % der Anbaufläche werden gerade mal nur vier Sorten angebaut.

An einer weiteren Station konnte erlebt werden, dass Biodiversität nicht nur von grossen Flächen lebt. Von einem naturnahen Garten profitieren nicht nur Pflanzen und Tiere, auch die Menschen können sich an seiner wilden Schönheit erfreuen. So existieren zahlreiche Vogelarten von einheimischen Hecken und Bäumen, Sträuchern und Blumenwiesen im Siedlungsraum. So nutzen z.B. 14 Vogelarten zur Nahrungssuche vielfältige Magerwiesen, aber nur 3 bis 4 Arten Kunstrasen. Eine Blumenwiese kann auf wenigen Quadratmetern 50 und mehr Pflanzenarten beherbergen. Auf einem Kunstrasen sind das gerade mal 5 bis 10 Arten im Vergleich. Kleinststrukturen (Lesesteinhaufen, Hecken etc.) bieten vielen Tieren Nahrung sowie Nist-, Versteck- und Überwinterungsplätze.

Der dritte Poste zeigte auf, wie die Einzelnen einen Beitrag zur Biodiversität leisten können. Es wurde darauf sensibilisiert, wie beispielsweise nur schon durch das Konsumverhalten die Biodiversität unterstützt werden kann. Der Konsum von naturnah und regional produzierten Lebensmitteln und von Produkten aus nachhaltiger Produktion hilft die Biodiversität zu sichern. Aber auch die aktive Mitarbeit in Naturschutzvereinen, die naturnahe Gestaltung des Gartens, die Einflussnahme in der Politik oder das persönliche Verhalten leisten entscheidende Beiträge für den Erhalt der Biodiversität. Sie geht uns alle an!

Abgerundet wurde der Waldumgang bei einem feinen Zvieri im Holzschopf Eigi.
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