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Neues "tägi" nimmt Form an

9. Januar 2012
Der Gemeinderat Wettingen hat zuhanden des Einwohnerrats die Optionen für die Ertüchtigung und Erweiterung des bald 40-jährigen "tägi" definiert. Neben der Sanierung und Erweiterung der bestehenden Anlage ist der Bau einer Eis-Halle vorgesehen. Die aktuelle Grobkostenschätzung beläuft sich auf 83,7 Mio. Franken. Im Herbst 2012 soll die Stimmbevölkerung von Wettingen die Weichen für die Zukunft seines Sport- und Erholungszentrums stellen können.

Die 1974 eröffnete Anlage weist nach intensiver Nutzung bauliche, betriebliche und sicherheitstechnische Mängel auf. Eine Sanierung ist dringend angezeigt. Nach über zehn Jahren seriöser Arbeit mit Machbarkeitsstudien und einem zweistufigen durchgeführten Wettbewerbsverfahren ging 2011 das Projekt "Moraillon" von Scheitlin Syfrig Architekten Luzern einstimmig als Siegerprojekt hervor. Der Gemeinderat hat nun zusammen mit der parlamentarisch zusammengesetzten Wettbewerbskommission diejenigen Optionen definiert, die aus seiner Sicht die Vorgaben der Gemeinde und die Anforderungen der Nutzerschaft am besten erfüllen.

Im Januar 2012 entscheidet der Einwohnerrat über das Wettbewerbsresultat sowie die vom Gemeinderat vorgeschlagenen Optionen. Der Gemeinderat und der Einwohnerrat haben bereits zu Beginn der Planungsarbeiten im November 2007 entschieden, bereits den Projektierungskredit "Ertüchtigung und Erweiterung Sportzentrum Tägerhard" der Volksabstimmung zu unterbreiten. Über diesen wird die Stimmbevölkerung von Wettingen – nach Behandlung im Einwohnerrat im Mai 2012 – voraussichtlich im Herbst 2012 abstimmen können. Der Urnengang zum Baukredit ist für 2013/2014 vorgesehen. Die Eröffnung des neuen "tägi" ist für 2018 geplant.

Sanieren, erweitern, Attraktivität steigern

"Der visionäre Geist von Behörden und Bevölkerung, der vor vierzig Jahren den Bau des "tägi" ermöglicht hat, soll Wettingen wieder erfassen", so Gemeindeammann Dr. Markus Dieth. Damals realisierte Wettingen mit dem "tägi" eine richtungsweisende Anlage, welche die Gemeinde weit über ihre Grenzen hinaus bekannt machte und massgeblich zu ihrer Anziehungskraft beitrug. Über 400 000 Besuchende nutzen seither jährlich das reichhaltige Angebot des Sport- und Erholungszentrums.

Für den Gemeinderat und den Einwohnerrat war deshalb klar, neben der Sanierung der bestehenden Anlagen das Sport- und Erholungsangebot den heutigen Bedürfnissen anzupassen, attraktiver zu gestalten, gezielt zu erweitern und damit neue Besuchergruppen anzusprechen. So kommen neu ein Kinderplanschbecken sowie ein Aussenwarmbecken dazu. Der heute in angrenzenden Zivilschutzräumen untergebrachte Saunabereich wird durch eine neue Anlage an attraktivem Standort mit Tageslicht ersetzt. Eine automatisierte Überwachung des Schwimmbeckens wird die Sicherheit des Badbetriebs erhöhen.

Der Bau einer Eishalle mit Mehrzweckfunktion sowie die Überdachung des Ausseneisfelds erlauben eine witterungsunabhängige Nutzung sowie eine Verdoppelung der Eissaison von heute viereinhalb auf rund acht Monate. Insbesondere ausserhalb der Eissaison kann die Halle zusätzlich für gesellschaftliche Anlässe und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Dies ermöglicht eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Ausnutzung der neuen Anlage.

Nachhaltigkeit wird gross geschrieben

Selbstredend entsprechen die Anlagen künftig dem Minergiestandard für Eissport- und Bäderanlagen. "Dank der Sanierung können wir den Stromverbrauch um rund 20%, den Erdölverbrauch sogar um 70 bis 100% senken", so Urs Heimgartner, Leiter Bau und Planung. Zudem soll mit einer thermischen Solaranlage Warmwasser erzeugt werden.

Auch verkehrstechnisch überzeugt das Projekt. Es reiht sich nahtlos in den bestehenden und den geplanten Ausbau des öffentlichen Verkehrs in der Region ein (Bus Linien 7 und 12, S-Bahn-Anschluss, Limmattalbahn).

Kostendeckender Betrieb angestrebt

Künftig soll auf Basis einer Leistungsvereinbarung der Betrieb des «tägi» durch eine Betriebsgesellschaft in Form einer Aktiengesellschaft privatrechtlich geführt werden. Die Steigerung der Attraktivität der Anlagen sowie das erweiterte Sport- und Erholungsangebot schaffen die Voraussetzungen für einen kostendeckenden Betrieb.

Gleichzeitig soll der Wechsel von der heutigen Objekt- hin zur Subjektsubventionierung erfolgen. Es werden nicht mehr die Anlagen finanziert, sondern die Nutzergruppen unterstützt. Diese erhalten Nutzungsrechte. Damit kann die Zuteilung der Anlagen künftig effizient gestaltet werden.

Verzicht auf Unrentables und energetisch Fragwürdiges

Die Optionen Sporthotel und Überdeckung des 50 Meter-Aussenschwimmbeckens bringen keinen Mehrwert und verbrauchen zudem wie im Falle der Überdeckung viel Energie. Auf sie soll verzichtet werden. Die aktuelle Grobkostenschätzung beläuft sich auf 83,7 Mio. Franken. Nach heutigem Wissensstand geht die Gemeinde davon aus, dass der Steuerfuss um fünf bis acht Prozent angehoben werden muss.

Für die Bereitstellung der Eisinfrastruktur als regionale Aufgabe werden finanzielle Beiträge seitens Baden Regio und des Kantons erwartet. Die Stadt Baden hat bereits 5 Mio. Franken als Beitrag zum Eissport im Finanzplan berücksichtigt.

Das neue "tägi" steigert die Standortqualität

Der Bau des Sport- und Erholungszentrums Tägerhard in den 70er Jahren war eine Pioniertat und hat Wettingen viel Anerkennung eingebracht. "Ist die Farbe in den letzten 40 Jahren auch etwas abgeblättert", führt Gemeindeammann Markus Dieth aus, "so soll der neue Farbanstrich des tägi in Wettingen wieder einen neuen Glanzpunkt setzen. Das neue tägi trägt auch in Zukunft viel zur Attraktivität und Standortqualität der Gemeinde Wettingen sowie der Region bei."

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