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Kredit für ein Tägi mit Zukunft

15. August 2016
Das 1974 eröffnete Sport- und Erholungszentrum Tägerhard in Wettingen muss dringend saniert werden. Am Wochenende vom 27. November 2016 befindet die Stimmbevölkerung über den entsprechenden Kredit von 46.5 Mio. Franken. Mit der zwingenden Renovation der Haustechnik und der Eisfelder, einem Planschbecken für Kinder jeden Alters, neuer Sauna sowie einem zentralen Eingangsbereich mit Bistro soll das «Tägi» langfristig erhalten und besser auf die Bedürfnisse der Benutzer angepasst werden.

Am 1. September befindet der Einwohnerrat und Ende November das Wettinger Stimmvolk über die Zukunft ihres Sport- und Erholungszentrums Tägerhard. «Die dringend notwenige Sanierung unseres „Tägi“ ist matchentscheidend für die Lebens- und Standortattraktivität von Wettingen», erklärte Gemeindeammann Markus Dieth am Montag vor den Medien. «Wir wollen unseren Bewohnerinnen und Bewohnern wieder ein Tägi bieten, das auf der Höhe der Zeit ist und eine Zukunft hat.». Die Stimmbürger hatten im Herbst 2014 bereits einen Projektierungskredit von 3.32 Mio. Franken bewilligt und den Gemeinderat mit der Planung beauftragt.

Höherer Nutzen bei weniger Kosten

Nun hat der Gemeinderat das redimensionierte Projekt beraten und zu Handen des Einwohnerrats verabschiedet. «Die Stimmbürger hatten 2012 ein gutes Gespür, als sie die fast doppelt so teure Luxuslösung an der Urne verwarfen. Mit den überarbeiteten Plänen ist das Projekt nämlich nicht nur günstiger, sondern auf reifer geworden», betont Gemeindeammann Dieth. Und die Benutzer des Tägi profitieren nach der Sanierung erst noch von einem höheren Nutzen, wie der zuständige Gemeinderat Roland Kuster erläuterte: «Wir erneuern, was saniert werden muss und ergänzen, was dem Tägi heute für ein modernes Sport- und Erholungszentrum fehlt.»

Erneuert werden muss die Gebäudetechnik wie Lüftung, Heizung, Warmwassererzeugung oder Elektroinstallationen. Die Anlagen haben nach mehr als 40 Jahren das Ende der Lebenszeit erreicht. Die Eiserzeugung erfolgt immer noch mit Ammoniak, weshalb die Eisfelder nur noch dank einer verlängerten Ausnahmebewilligung in Betrieb sind. Das Tribünengebäude sowie das Dach müssen altersbedingt ebenfalls ersetzt werden.

Zentraler Eingangsbereich für alle Nutzungen

Herzstück Projekts ist die neue, zentrale Eingangsgestaltung. Künftig lassen sich durch einen einzigen Eingang alle Anlagen erreichen. Das Hallenbad erhält zusätzlich ein altersgerecht abgestuftes Kinderplanschbecken. Die bestehende Rutschbahn wird durch eine neue, gedämmte Anlage ersetzt. Die bisher im Luftschutzkeller untergebrachte Sauna verlagert sich ins erste Obergeschoss und bekommt einen Aussenbereich. Eine wesentliche Änderung gibt es in der Gastronomie: Im Erdgeschoss entsteht ein für alle Nutzer leicht zugängliches Bistro mit Küche anstelle des Restaurants im Obergeschoss. Das Bistro ist auf den täglichen Betrieb und die Benutzer des Sportzentrums ausgerichtet. Die teure, nur wenig genutzte Grossküche wird aufgehoben. Leistungsfähige Cateringbetriebe können künftig die einzelnen Bankette im Saalbetrieb gewährleisten. Im Bereich der heutigen Grossküche entsteht Platz, der für ein Fitnessstudio oder Ähnliches genutzt werden kann.

Benutzerfreundliche und effiziente betriebliche Abläufe

«Die Sanierung und Neuerungen ermöglichen von der Anlieferung bis zur Bewirtung deutlich effizientere und nutzerfreundlichere Betriebsabläufe», fasste Gemeinderat Roland Kuster zusammen. Überdies hat die Sanierung positive Auswirkungen auf die langfristigen Betriebskosten. So sinkt der Energiebedarf für die Heizung auf 60 Prozent. Das erneuerte Tägi soll erzeugte Wärme möglichst CO2-neutral bereitstellen und Abwärme maximal nutzen. Für das umweltschonende Gesamtenergiekonzept ist der Minergiestandard für Kunsteisbahnen und Hallenbäder vorgesehen.

Die Tägi-Sanierung im Umfang von 46.5 Mio. Franken, zuzüglich der Projektierungskosten von 3.3 Mio. Franken erhöht naturgemäss die Verschuldung der Gemeinde. Der Gemeinderat will zur Finanzierung die einmalige Chance nutzen, mittels einer öffentlichen Anleihe 50 Mio. Franken auf 20 Jahre zu sichern und so langfristig von der günstigen Zinssituation profitieren. «Das Projekt ist zweifellos eine Belastung für den Gemeindehaushalt, jedoch für Wettingen zukunftsweisend und verkraftbar», erklärt Gemeinderat Roland Kuster. Aufgrund der heutigen Finanzplanung ist allein aufgrund der Tägi-Sanierung indessen keine weitere Steuererhöhung notwendig.

Stimmen die Wettinger Bürger dem Kredit zu, folgen im Jahr 2017 die Baugesuchsverfahren sowie die Ausführungsvorbereitungen. Der Baustart ist im Mai 2018 vorgesehen, die Fertigstellung im September 2019. Nicht Bestandteil der Kreditvorlage ist das Betriebsmodell. Darüber kann die Stimmbevölkerung nach einer allfälligen Zustimmung zur Sanierung an der Urne später separat abstimmen. Nach Prüfung verschiedener Modelle ist vorgesehen, den Betrieb des Sport- und Erholungszentrums Tägerhard durch eine gemeindeeigene Aktiengesellschaft führen zu lassen und dadurch einen möglichst wirtschaftlichen und nutzerfreundlichen Betrieb sicherzustellen.

Tägi-Sanierung im Überblick
  • Instandstellung der Haustechnik mit Lüftung, Heizung, Wassertechnik, Abwasser, Elektroinstallationen, Eiserzeugung
  • Instandstellung der Gebäudestrukturen und Erweiterung der Lebensdauer der Anlagen für die nächsten Generationen
  • Neuer, zentraler Eingangsbereich für Eisfelder, Bäder, Sauna, Fitness, Bistro und Saalanlage mit Kasse, Schlittschuhverleih und Kiosk und hindernisfreiem Zugang zu allen Gebäudeebenen
  • Gastronomie: Neues Bistro im Erdgeschoss für die täglichen Verpflegungsbedürfnisse im Tägi, Rückbau der teuren, kaum genutzten Grossküche im 1. Obergeschoss
  • Neues Dach und Tribüne Eisfeld
  • Hallenbad: Zusätzlicher Kinderbereich, neue Rutschbahn
  • Wellness: Saunabereich mit Ruheräumen und Aussenterrasse im bestehenden 1. OG
  • Neue Garderobe für Menschen mit Beeinträchtigung
  • Zusätzliche WC-Anlagen
  • Neugestaltung Vorplatz
  • Rückbau altes Personalhaus, Büro-Verlagerung ins 1. Obergeschoss Hauptgebäude
  • Direkter Wasserbezug ab Grundwasserfassung EWW statt ab Leitungsnetz (Sparpotenzial Betriebskosten: Fr. 100'000.00 pro Jahr)
  • Minergiestandard , Photovoltaikanlage durch EWW auf dem Dach geplant
  • Kreditbegehren: Fr. 46.5 Mio (+/- 10%)

Ergänzende Informationen:

  • Modell und aufgelegte Pläne
  • Traktandenbericht zu Handen des Einwohnerrats zum Kreditbegehren
  • Bericht der Arbeitsgruppe Betreibermodell

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