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Soziale Dienste werden um 495 Stellenprozente ausgebaut

21. August 2017
Der Gemeinderat beantragt dem Einwohnerrat diese gestaffelte Stellenerhöhung zu bewilligen und gleichzeitig einen ersten Teil der Kosten für die Einrichtung der Arbeitsplätze und -räume gutzuheissen.

Die Sozialen Dienste stellen – neben diversen anderen Dienstleistungen – die Ausrichtung der wirtschaftlichen Sozialhilfe an mittellose Einwohnerinnen und Einwohner sicher und führen Beistandschaften im Auftrag des Familiengerichts Baden.

Die seit längerer Zeit bestehende Unterdeckung der Personalressourcen wirkt sich auf die korrekte Auftragserledigung aus. Für die einzelnen Fälle steht zu wenig Zeit zur Verfügung um beispielsweise Rechtsansprüche gegenüber Dritten oder die Rückerstattung bezogener Sozialhilfe einzufordern. Dadurch entgehen der Gemeinde Wettingen nicht unwesentliche Beträge und die Chancen der Sozialhilfebeziehenden, wieder selbständig leben zu können, sinken ebenfalls. Weiter wirken sich die knappen Ressourcen auf die Aufgabenerledigung des Kindes- und Erwachsenenschutzdiensts (KESD) zuhanden des Familiengerichts Baden aus, so dass die gerichtliche Behörde beim Gemeinderat intervenieren musste. Die fallführenden Mitarbeitenden betreuen zwischen 90 und 96 Fälle (Sozialhilfe) und 83 und 89 Fälle (KESD) pro 100 %-Pensum. Die langjährige Praxis anderer Gemeinden sowie wissenschaftliche Studien gehen von 80 Fällen pro Vollzeitpensum aus. Schlussendlich führt der hohe Arbeitsdruck auch zu einer erhöhten Stellenfluktuation.

Aufgrund der Fallzahlen in den Bereichen Sozialhilfe und KESD wurden konkrete Berechnungen für die erforderlichen Stellen bei der Fallführung, der Administration und der Buchhaltung vorgenommen. Folgerichtig benötigen die Sozialen Dienste ab sofort eine Stellenerhöhung um 4.95 Stellen und ab 1. Januar 2019 eine Erhöhung um zusätzlich 0.73 Stellen.

Von der Firma socialdesign ag, Bern, liegt eine detaillierte Analyse bezüglich Optimierungspotenzial der Organisations- und operativen Führungsstruktur der Sozialen Dienste vor. Die Analyse beinhaltet zahlreiche Empfehlungen und diese beziehen sich ebenfalls auf den Stellenplan der Sozialen Dienste.
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