Atelier Walter Huser
Bifangstrasse 15
5430 Wettingen
6. Dez. 2025 - 7. Dez. 2025, Sa 15 - 18 Uhr / So 11 - 17 Uhr
Der Bildhauer Walter Huser verbrachte fast sein ganzes Leben in Wettingen. Er wurde hier geboren, erhielt hier seine erste Ausbildung und kehrte nach seinen Lehr- und Wanderjahren, die ihn nach Luzern, Paris und Südfrankreich geführt hatten, wieder hierher zurück. Als der junge Künstler in sein Dorf zurückkam, befand sich die Welt in einer schweren wirtschaftlichen Krise, die 1934 – im Jahr, in dem Huser heiratete – auch die Schweiz erreicht hatte. 1944, als er sich ein eigenes Atelier einrichtete, war der Zweite Weltkrieg noch nicht zu Ende. Und doch gelang es Huser, sich als Bildhauer zu etablieren. Wie ein Handwerker lebte er mitten in einer Gemeinschaft, die bei ihm Werke bestellte und erwarb. Die in dieser Gesellschaft verbreitete, hohe Achtung vor der Kunst und die nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende wirtschaftliche Konjunktur sicherten dem Künstler seine Existenz; in einem Gebiet, das nicht weit über die Grenzen von Wettingen hinausreichte. Die Anerkennung für sein Schaffen innerhalb dieses Kreises war so gross, dass er auch Entwürfe nach eigenen Themen gestalten und ausführen konnte.
Das Mädchen mit Ball zeigt eine junge Tänzerin, die einen kleinen Ball auf ihrer Handfläche balanciert. Hoch aufgereckt steht sie da, zwar ernst, aber in kindlicher Leichtigkeit und mit scheinbar müheloser Konzentration, die ihren ganzen Körper erfasst. Ihr Blick ruht auf dem Ball, der nach allen Richtungen davonzurollen droht, und ihre ganze Haltung ist darauf ausgerichtet, ihn an seinem Ort zu lassen, ohne ihn mit ihrer Hand zu umschliessen. Die Bewegungen des Balls und der kleinen Tänzerin befinden sich in einer prekären Balance. Sie sind in der Statue zur Ruhe gekommen und leben doch in ihr weiter. Trotz ihrer Bewegungslosigkeit wirkt die Figur in keiner Weise erstarrt.
Die Stellung ihrer Arme und ihres Oberkörpers zeigt viele Übereinstimmungen mit der Haltung des Poseidons von Kap Artemision, einer berühmten Statue des antiken Griechenlands. Doch im Unterschied zu dieser fast 2500 Jahre alten Bronze und im Unterschied zu den vielen Figuren, die Huser als Akt bildete, ist das junge Mädchen mit einem schlichten Kostüm bekleidet. Durch die individuellen Züge des Gesichts und durch den Verzicht auf die heroische Nacktheit wird das Mädchen nicht in eine ideale Sphäre entrückt, es bleibt die junge Person aus dem Bekanntenkreis von Walter Huser, die dem Künstler in seinem Atelier Modell stand.
Text: Hans-Peter Wittwer
Informationen
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Zugehörige Objekte
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| Jahresprogramm 2025 Atelier Walter Huser (PDF, 1.03 MB) | Download | 0 | Jahresprogramm 2025 Atelier Walter Huser |
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| Bildende Kunst |

