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Einweihung Kreisel Bahnhofstrasse/Zentralstrasse

3. Oktober 2007
Anlässlich der Einwohnerratssitzung vom 26. Juni 2003 hat Markus Maibach ein Postulat mit folgendem Inhalt eingereicht.

"Der Gemeinderat wird gebeten, Möglichkeiten zu prüfen, wie die bestehenden und zukünftigen Verkehrskreisel mit Kunstobjekten ausgestaltet werden können. Für die Realisierung ist ein eigener Budgetbetrag vorzusehen."

Nachdem die Sanierung der Landstrasse, mit der Gestaltung der beiden neuen Kreiselanlagen abgeschlossen war und sich gezeigt hat, dass sich dieses Konzept nicht für weitere Kreiselgestaltungen eignet, hat die Gemeinde Wettingen im Mai 2006 Kontakt mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) aufgenommen. Diese spannende Herausforderung, Kunst im öffentlichen Raum zu platzieren, hat Prof. Peter Emch mit Studierenden sowie mit Absolventinnen und Absolventen des Studienbereiches Bildende Kunst aufgenommen. An einem internen Wettbewerb haben sich insgesamt elf an diesem Thema interessierte Personen beteiligt und sich im Rahmen einer Semesterarbeit mit dem Thema «Kunst im Kreisel» befasst.

Im Januar 2007 hat eine Präsentation dieser interessanten und vielfältigen Arbeiten stattgefunden. Anschliessend wurden die drei Künstlerinnen, deren Projekte sich am besten zur Ausführung eigneten, beauftragt, ihre Gestaltungsvorschläge vertiefend weiter zu bearbeiten. Bei der anschliessenden Jurierung dieser drei Arbeiten durch den Gemeinderat, obsiegte das Projekt der Künstlerin Vera Marke, Herisau. Sie schlägt vor, unter dem Titel «Paradiesgärten» bzw. «hortus conclusus» ein Projekt zu realisieren, welches Bezug nimmt auf den Standort und die Architektur des Kloster Wettingen.

Die Künstlerin umschreibt ihr Projekt mit dem Titel «Ins Blaue» oder die romantische Sehnsucht einer Mauer wie folgt:

„Im Kreisel taucht ein Stück einer Klostermauer auf resp. ab, welche von der Bauart täuschend echt die Mauer im Kloster Wettingen imitiert. Daran ist ein Ensemble von einem goldenen Schlauchhalter und einem Wasserhahn befestigt.

Umgeben ist dieses architektonische Fragment von einem Garten, der mit Schotter überzogen und mit lauter blau blühenden Pflanzen bewachsen ist. Die Pflanzen sind so ausgewählt, dass ständig etwas blüht. Es wird ein Vielzahl karger, niedriger Pflanzen, ohne repräsentatives Blattwerk gepflanzt.

Im neu gestalteten Kreisel, in dem man keine historischen Bauwerke erwartet, ragt eine Mauer - als ob sie sich unter der Bahnlinie durchgegraben hätte, um sich im anderen Stadtteil von Wettingen umzusehen.“

Dieser neue Kreisel bietet, abgesehen von seiner verkehrstechnischen Funktion, ein breites Spektrum von Seherlebnis und den damit verbundenen Assoziationen und Ideen an. Autofahrer und Fussgänger, Kinder wie Erwachsene werden angeregt, eigene Gedanken und Fantasien aufkommen zu lassen. Archäologische Grabungen, aus der tiefen Hölle in den hohen Himmel, versteinertes U-Boot, Aufbruch oder Abbruch, geheimnisvolles oder witziges oder beides etc. Vor allem aber erinnert die auftauchende als auch absinkende Mauer im blauen Blütenmeer auf eine eigenartige Weise an die kulturelle Vergangenheit wie auch die aktuelle Gegenwart der wunderbaren Klosteranlage in Wettingen. Es wäre schön, wenn sich noch weitere Wettinger Kreisel von diesem kulturellen Erbe anregen liessen, um so die historische Vergangenheit und Tradition in eine neue Gegenwart umzuformen.

Zur Person von Vera Marke, Bildende Künstlerin, Herisau:
Vera Marke wurde 1972 in Brugg geboren und wuchs im thurgauischen Wiezikon auf. Nach dem Lehrerseminar in Kreuzlingen war sie mehrere Jahre als Primarlehrerin in Herisau tätig, arbeitete daneben allerdings immer auch künstlerisch. 2002–2006 besuchte sie den Studienbereich Bildende Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich, welchen sie im Sommer 2006 mit dem Diplom abschloss. Ihre Werke, die verschiedene Medien (wie Video, Fotografie, Malerei) nutzen und häufig kunsthistorische Aspekte mit Alltäglichem verknüpfen, wurden u.a. im Seedamm Kulturzentrum Pfäffikon, im Kunsthaus Aarau und in der Galerie Paul Hafner in St. Gallen gezeigt. Seit 2006 organisiert sie ausserdem für die Casino-Gesellschaft Ausstellungen in Herisau und betreut das Ausstellungsprojekt «Schaukasten Herisau». Vera Marke erhielt einen Werkbeitrag der Ausserrhodischen Kulturstiftung, ein Stipendium von visarte.ost sowie einen Förderbeitrag des Kantons Thurgau.
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